Thomas Hitzlsperger hat an einer Online-Paneldiskussion zu Herausforderungen und Fortschritten im Kampf gegen LSBTI+-Phobie im Fußball teilgenommen. Das Kürzel LSBTI+ steht für verschiedene Gruppen sexueller und geschlechtlicher Vielfalt: Lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell und intersexuell. Hitzlsperger, der zwischen 2002 und 2010 insgesamt 52 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft bestritt, äußerte Anerkennung über die Rolle des DFB bezüglich der Förderung von Vielfalt im Fußball. "Ich bin sehr beeindruckt, dass eine so große Organisation wie der DFB, die so viele Menschen in Deutschland erreicht, ihren Ansatz in Bezug auf soziale Inklusion und Vielfalt nie geändert hat. Der Einsatz in den vergangenen zehn Jahren war sehr nachhaltig, weil die feste Überzeugung besteht, dass der Fußball für alle da ist."
Die Diskussion fand im Rahmen einer Online-Veranstaltung statt, mit der das 18-monatige multinationale "OUT!“ Projekt abgeschlossen wurde. "OUT!" wurde von NGOs, Fußballfans und dem Belgischen Fußball Verband ins Leben gerufen und durch Fördergelder der UEFA und des Erasmus+ Programms der Europäischen Union kofinanziert. Im Rahmen der heutigen Online-Veranstaltung wurden die Ergebnisse des Projekts präsentiert, insbesondere ein Good Practice-Handbuch im Kampf gegen Homophobie und zum Empowerment der LSBT + Interessengruppen im Fußball, für welches Thomas Hitzlsperger ein Vorwort geschrieben hat.
Hitzlsperger informierte im Rahmen der Podiumsrunde, deren Live-Mitschnitt über den Facebook-Kanal der European Parliament Intergroup on LGBTI Rights angeschaut werden kann, über einige konkrete Maßnahmen, die im Bereich der Inklusion von Menschen aus den LSBTI+ Communities bereits ergriffen wurden. "In der Vorbereitung auf die EM 2024 wird seit über einem Jahr bei Heim-Länderspielen der deutschen Männernationalmannschaft mindestens eine Unisex-Toilette ohne geschlechtliche Zuordnung angeboten. Dasselbe Angebot gilt für das DFB-Pokalfinale der Herren. Damit nimmt der DFB eine Vorreiterrolle ein.” Der Vorstandsvorsitzende des Bundesliga-Klubs VfB Stuttgart, der den DFB seit Mai 2017 als Vielfaltsbotschafter berät, sagte weiter: “Es findet zudem ein ständiger Gedankenaustausch auf Amateurebene statt. Wir haben eine Expert*innengruppe zu Themenbereichen der sexuellen Vielfalt und der Geschlechteridentitäten gegründet, in der wir all unsere Ideen einbringen. Anschließend kehren wir zu den regionalen Verbänden zurück, um ihnen Anregungen zu präsentieren, da diese Themen nicht allen gleichermaßen präsent sind. Es gibt also bereits einen sehr guten Dialog mit verschiedenen Interessengruppen und dieser weitet sich aus. Insbesondere die EM 2024 zu veranstalten, treibt uns an Ideen zu entwickeln und ein Vorbild für andere Fußball-Verbände zu werden."
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